Widerspenstig waren sie. Handelten unlogisch. Tauchten plötzlich an Stellen auf, wo ich sie gar nicht hingesetzt hatte. Wechselten mehrmals die Augenfarbe. Auch die Haarfarbe, obwohl es zu Zeiten der Renaissance gar keine Tönungsprodukte gab. Sie langweilten sich, beschwerten sich, zu wenig Konflikte zu haben und nicht genug herumzustreiten. Kurz, sie geisterten herum, statt sich in die Abläufe einzufügen. Nein, es waren keine einfachen Buchkinder:
Schreiben und Überarbeiten zogen sich vier Jahre in die Länge. Mehrmals habe ich den Plot umgeschrieben. Es war eine Zeit, wo es mir mit den Karmageistern gar nicht gut ging. Zwischendurch nannte ich sie: »Die Geschichte, die nicht geschrieben werden will.« Dabei fand ich die Idee sehr spannend: Leben wir mehrere Leben? Wenn ja, zum wievielten Mal tummeln wir uns hier? Können wir Karma aufbauen und im späteren Leben wieder auflösen? Ursprünglich sollte die Geschichte sogar eine Zeitreise werden.
Irgendwann drängelten die »Karmageister«. Sie wollten endlich veröffentlicht werden. Schließlich ließen sich die Geister bändigen und in einen Fantasyroman mit historischem Hintergrund, mit Menschen der Renaissance, einer Mäusegesellschaft und viel Karma stecken. Am 14. November 2018 erblickten sie das Licht der Buchwelt.
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